Ein gesundes Hundegebiss ist nicht nur entscheidend für das Wohlbefinden, sondern auch für die Gesundheit Deines Hundes. Mit seinem einzigartigen Aufbau ist das Hundegebiss darauf ausgelegt, Beute zu packen und zu zerkleinern, um Nahrung effizient aufnehmen zu können. In diesem Beitrag erhältst Du umfassende Informationen über den Aufbau des Hundegebisses und den Zahnwechsel beim Hund.
Wie viele Zähne hat ein Hund? Anatomie des Hundegebisses
Das Hundegebiss ist ein beeindruckendes Werkzeug. Es ist speziell dafür konzipiert, den Bedürfnissen von Fleischfressern gerecht zu werden. Hunde haben deshalb sogenannte “schmelzhöckrige” Zähne ( brachydont) mit einer langen Wurzel und kurzen Zahnkronen.
Das Hundebiss ist darauf ausgelegt, dass es tierische Nahrung beißend und schneidend zerkleinern kann. Aufgrund des Kiefers beim Hund geht das nur mit Auf- und Abwärtsbewegungen. Seitliche und mahlende Bewegungen - wie beispielsweise bei Wiederkäuern und Pferden – sind bei Hunden nicht möglich. Das Hundegebiss umfasst unterschiedliche Zahnarten, die spezifische Funktionen haben.
Schauen wir uns das Hundegebiss im Folgenden einmal etwas genauer an:
🦷 Milchgebiss:
Ein Welpe kommt erst einmal ohne Zähne auf die Welt. Er bekommt dann im Laufe der Zeit 28 Milchzähne: in den ersten zwei bis vier Wochen stoßen die ersten Zähne durch. Bis spätestens in der sechsten bis achten Lebenswoche hat dann jeder Welpe 28 Zähne. Da Welpen einen kleineren Kopf haben, sind die Milchzähne kleiner und in der Anzahl weniger als beim bleibenden Gebiss bei einem Hund.
🦷 Bleibendes Gebiss:
Mit etwa 6-8 Monaten sind die bleibenden Zähne ausgebildet, die schon vorher im Kiefer angelegt waren. Insgesamt sind es 42 Zähne bei erwachsenen Hunden – 20 im Oberkiefer und 22 im Unterkiefer.
Unterschiedliche Zahnarten und ihre Funktionen
🦷 12 Schneidezähne (Incisivi): Im Ober- und Unterkiefer jeweils 6. Zum Festhalten und Abnagen kleiner Fleischreste von den Knochen und zum Aufnehmen von kleinen Nahrungsstücken. Zudem dienen sie zur Fellpflege, da der Hund damit Fremdkörper aus seinem Fell ziehen kann.
🦷 4 Eck- oder Fangzähne (Canini): Jeweils 2 im Ober- und Unterkiefer. Die langen Fangzähne dienen zum Packen und Festhalten der Beute und um das Fleisch herauszureißen. Neben dem Fangzahn sind kleine Lücken, auch diese haben eine Funktion: Sie helfen dabei, die Beute noch besser festhalten und fixieren zu können und ermöglichen zudem einen tieferen Biss in das Fleisch.
🦷 16 Vordere Backenzähne (Prämolare): Im Ober- und Unterkiefer jeweils 8.Die ersten Backenzähne sind klein und werden nach hinten hin größer. Sie dienen vor allem zum Herausreißen und dem Zerkleinern und Zerschneiden von Fleischstücken.
🦷 10 Hintere Backenzähne (Molare): Im Oberkiefer 4, im Unterkiefer 6. Mit ihnen kann der Hund Knochenstücke zermahlen und das Fleisch zerkauen.
🐶 Expertenwissen: Die vierten Prämolaren im Oberkiefer werden auch Reißzähne genannt. Mit ihnen kann Dein Hund alle harten Lebensmittel brechen, damit er sie zerkauen kann.
Der Zahnwechsel beim Hund
Der Zahnwechsel ist eine entscheidende Phase im Leben Deines Hundes, die zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat stattfindet. Das Alter, in dem der Zahnwechsel stattfindet, hängt von der jeweiligen Rasse und Größe des Hundes ab.
Bei großen Hunderassen erfolgt der Zahnwechsel in der Regel früher als bei kleinen Rassen. Meistens verläuft der Zahnwechsel ziemlich unbemerkt, nur ab und zu wirst Du als Hundehalter hier und da einen kleinen Milchzahn finden.
Wird der Welpe älter, werden die Wurzeln der Milchzähne durch die nachstoßenden, bleibenden Zähne aufgelöst und diese verdrängt. Die permanenten Zähne wachsen nach. Nicht alle Zahnarten haben 2 Generationen, manche stoßen auch direkt als bleibende Zähne durch.
🦷 Zahnwechsel beim Hund Reihenfolge:
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Schneidezähne: (Zahnwechsel mit 3-5 Monaten) Sie werden zuerst durch die bleibenden Zähne ersetzt.
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Eckzähne: (Zahnwechsel mit 5-7 Monaten) Diese kräftigen Fangzähne folgen.
- Prämolaren und Molaren: (mit 4 bis 7 Monaten) Abschließend wachsen die Backenzähne. Sie stoßen direkt durch, da für sie keine entsprechenden Milchzähne angelegt sind.
🐶 Expertentipp: Kontrolliere in der Lebensphase des Zahnwechsels wöchentlich das Maul Deiner Fellnase und prüfe, ob es beim Gebiss zu Auffälligkeiten kommt. Wenn zum Beispiel Zähne doppelt vorkommen, weil Milchzähne nicht entsprechend ausfallen oder bei auffälligen Zahnfehlstellungen, sollte der Tierarzt frühzeitig korrigierend eingreifen, bevor es dadurch bei Deinem Liebling zu schmerzhaften Folgen kommt.
Das Verhalten Deines Hundes beim Zahnwechsel
In den meisten Fällen verläuft der Zahnwechsel beim Hund unauffällig und völlig unkompliziert. Manchmal zeigt er sich aber auch im Verhalten, wenn er bei Deinem Vierbeiner Schmerzen auslöst. Dann kann es sein, dass Dein Liebling keinen Appetit hat, unruhig und lustlos ist und schlecht schläft, weil er geplagt ist. Manchmal macht sich das auch an vermehrtem Jaulen oder Winseln bemerkbar.
In seltenen Fällen kann es während des Zahnwechsels sogar zu Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen und Fieber kommen. Teilweise kannst Du Deinem Welpen den Zahnwechsel auch ansehen, da es bei Hunden mit aufrecht stehenden Ohren in dieser Zeit zu Hängeohren kommen kann. Das kann an dem erhöhten Kalziumbedarf liegen, der mit dem Zahnwechsel einhergeht.
Es ist außerdem völlig normal, dass sich Dein Welpe in dieser Zeit folgendermaßen verhält:
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Vermehrtes Zuschnappen und Beißen: Gliedmaßen und Gegenstände sind jetzt nicht mehr sicher, denn Dein Welpe versucht auf allem herum zubeißen, das sich ihm anbietet. Zeige in dieser Phase für Deine Fellnase Verständnis, aber setze ihm auch irgendwann eine Grenze, damit dieses Verhalten nur vorübergehend bleibt.
- Speicheln: Bei vielen Hunden entsteht wesentlich mehr Speichel, der zudem übel riechen kann. Ein guter Zeitpunkt, um nun das Zähneputzen zu üben!
🐶 Expertentipp: Gib Deinem Hund spezielles Kauspielzeug oder gekühlte Kauknochen, um das juckende Zahnfleisch zu massieren und zu beruhigen und verzichte in dieser Zeit lieber auf Zerr- und Apportierspiele. Wenn Dein Hund augenscheinlich unter dem Zahnwechsel leidet, solltest Du sein Hundegebiss lieber gleich vom Tierarzt begutachten lassen.
Unterstützung durch Hundpur: Natürliche Produkte für ein gesundes Hundeleben
Hundpur bietet Dir ein hochwertiges Zahnspray, das speziell auf das Gebiss Deines Hundes abgestimmt ist. Hundpur® Zähne mit Dentalkomplex kann unterstützend bei Zahnbelag angewendet werden und sorgt bei Deinem Liebling für frischen Atem. Es enthält Minze, Thymian und Salbei – natürliche Zutaten, die zur Mundhygiene beitragen können.
Fazit zu Hundegebiss
Das Hundegebiss ist ein faszinierendes Werkzeug, das bei der richtigen Pflege ein Leben lang gut funktioniert. Mit einer regelmäßigen Kontrolle und regelmäßigen Zahnpflege kannst Du sicherstellen, dass Dein Hund lebenslang ein gesundes Gebiss behält – und damit ein glückliches Hundeleben führen kann.
️❗WICHTIG: Die Informationen in diesem Beitrag dienen der allgemeinen Orientierung und sollen auf keinen Fall den Rat eines Tierarztes ersetzen. Jeder Hund ist einzigartig und sollte auch so behandelt werden. Wenn Dein Hund gesundheitliche Probleme hat, solltest Du unbedingt eine qualifizierte Fachperson zurate ziehen, bevor Du irgendetwas änderst – sei es bei der Pflege oder der Ernährung. Es ist auch wichtig zu wissen, dass Hundpur Produkte keine Krankheiten behandeln oder heilen, sondern Deinen Hund dabei unterstützen, ernährungsbedingte Mangelerscheinungen durch gezielte Nährstoffzufuhr auszugleichen.
FAQ zu Hundegebiss
Wie sieht ein gutes Hundegebiss aus?
Ein gesundes Hundegebiss hat weiße Zähne ohne Verfärbungen und rosafarbenes, nicht geschwollenes Zahnfleisch. Es sind keine Fehlstellungen zu erkennen und es sind keine Zähne doppelt vorhanden.
Wann muss ein Zahn beim Hund gezogen werden?
Ein Milchzahn muss gezogen werden, wenn er nicht von selbst ausfallen will. Generell muss ein Zahn gezogen werden, wenn er stark beschädigt oder von einer Infektion betroffen ist.
Haben Hunde Milchzähne?
Ja, Welpen haben ein Milchgebiss mit 28 Zähnen, das später durch das bleibende Gebiss (mit 42 Zähnen) ersetzt wird.
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