Blähungen beim Hund: lustig, peinlich – und manchmal gefährlich!

Blähungen beim Hund: lustig, peinlich – und manchmal gefährlich!

Lesezeit ca. 4 Minuten
17. Sep 2025
Author
Gründer von Hundpur

Florian Keller

Jeder Hundebesitzer kennt es: Da liegt der treue Vierbeiner zufrieden auf der Couch – und plötzlich zieht ein Duft durchs Wohnzimmer, der alles andere als romantisch ist. Blähungen beim Hund sind weit mehr als ein Party-Gag. Sie können Anzeichen für ernsthafte Probleme im Verdauungssystem sein. Zeit also, das Thema mit einer Portion Humor, aber auch mit Fachwissen unter die Lupe zu nehmen.

Warum Hunde pupsen – Ursachen auf einen Blick

Blähungen entstehen, wenn im Darm Gase gebildet werden, die nicht vollständig abgebaut werden können. Das passiert bei Menschen wie bei Hunden – nur dass es bei Hunden eben manchmal richtig dramatisch klingt (und riecht).

Typische Ursachen sind:

  • hastiges Schlingen beim Fressen (besonders bei Labrador & Co.)

  • falsches oder schwer verdauliches Futter

  • Futterwechsel ohne Eingewöhnungszeit

  • zu viele Leckerlis, besonders mit Getreide oder Zucker

  • Störungen der Darmflora (z. B. nach Antibiotika)

Wusstest du schon? Kurzköpfige Rassen wie Mops, Bulldogge oder Boxer schlucken beim Hecheln und Schlingen besonders viel Luft – was die Gasproduktion zusätzlich ankurbelt.

Wann Blähungen harmlos sind – und wann nicht

Ein bisschen Rumoren im Bauch ist normal. Aber Achtung: Manche Symptome sind Warnsignale und sollten ernst genommen werden.

  • treten die Blähungen täglich und stark riechend auf

  • wirkt der Hund träge, unruhig oder hat Bauchschmerzen

  • ist der Bauch auffällig aufgebläht oder hart

  • kommt es zu Durchfall oder Erbrechen

Dann ist es höchste Zeit für einen Tierarztbesuch. Bei großen Rassen kann ein aufgeblähter Bauch sogar auf eine Magendrehung hindeuten – ein absoluter Notfall!

Erste Hilfe im Alltag: Was du tun kannst

Viele Hundehalter sind unsicher, wie sie ihrem Hund helfen können. Hier ein paar praxistaugliche Tipps:

  • Langsamer fressen lassen: Anti-Schling-Näpfe oder Futterbälle wirken Wunder.

  • Qualitatives Futter wählen: möglichst ohne Füllstoffe, Zucker oder billige Getreide.

  • Kleine Portionen: besser 2–3 Mahlzeiten als eine große.

  • Bewegung: Ein Spaziergang nach dem Fressen fördert die Verdauung.

Und wenn alles nichts bringt? Dann lohnt ein Blick in den Darm.

Darmflora im Fokus: Das unterschätzte Organ

Im Hundedarm leben Milliarden von Bakterien – nützlich und wichtig für Verdauung, Immunsystem und Energie. Gerät dieses Mikrobiom aus dem Gleichgewicht, entstehen Gärprozesse, die zu Gasbildung und Schmerzen führen.

Fachlich spannend: In Studien konnte gezeigt werden, dass ein Ungleichgewicht bestimmter Bakterienstämme (z. B. zu viele Clostridien, zu wenige Bifidobakterien) direkt mit chronischen Blähungen zusammenhängt.

Expertentipp: Wer es genau wissen will, kann beim Tierarzt oder Spezialanbietern einen Mikrobiom-Test durchführen lassen. So erkennt man schwarz auf weiß, welche Bakterien fehlen oder Überhand nehmen.

Probiotika – ja, aber die richtigen!

Viele greifen bei Verdauungsproblemen reflexartig zu Probiotika. Doch Achtung: Nicht jedes Präparat wirkt bei Hunden.

  • Standard-Probiotika: enthalten oft Milchsäurebakterien, die im Magen zerstört werden – sie erreichen den Darm gar nicht.

  • Sporenbasierte Probiotika: sind von einer Hülle geschützt, überstehen die Magensäure und entfalten ihre Wirkung erst dort, wo sie gebraucht werden.

Das erklärt, warum manche Hundehalter begeistert berichten – und andere gar nichts merken.

Fazit: Humor ist gut, Wissen ist besser

Natürlich darf man über den ein oder anderen Pups lachen. Aber wenn Blähungen regelmäßig auftreten, ist das ein klarer Hinweis: Im Darm stimmt etwas nicht.

Mit dem richtigen Futter, etwas Geduld und gegebenenfalls der Unterstützung durch sporenbasierte Probiotika lassen sich die Probleme meist gut in den Griff bekommen. So bleibt der Hund gesund – und das Wohnzimmer bleibt frei von „unsichtbaren Angriffen“.

 Praxis-Tipp zum Schluss: Beobachte deinen Hund genau, mach dir Notizen, wann die Blähungen auftreten und was er davor gefressen hat. So lassen sich Muster erkennen – und das nächste Gespräch beim Tierarzt wird um einiges einfacher.