40 Grad! Daran kann man sich schon mal gewöhnen, denn solche hohen Temperaturen werden laut Klimaforscher künftig in Deutschland zur Regel. Und wenn schon der Mensch arg mit der Hitze zu kämpfen hat, wie geht es dann erst unseren vierbeinigen Freunden? Gerade für Hunde mit dichtem Fell, verkürzten Schnauzen oder ältere Tiere wird der Sommer oft zur Tortur.
Im Gegensatz zum Menschen haben Hunde fast keine Schweißdrüsen, lediglich an den Pfoten befinden sich ein paar. Deshalb können sie auch ihre Körpertemperatur nicht ausreichend regulieren. Sie „schwitzen“ über die Zunge, das heißt, sie hecheln. Das Problem: Beim Hecheln verlieren die Tiere viel Feuchtigkeit. Was also tun?
Wir verraten Dir, wie Deine Fellnase auch an den heißesten Tagen immer cool bleibt. Hier unsere elf besten Tipps:
1. Wasser anbieten
Der Wassernapf in der Wohnung sollte – oder besser gesagt muss – immer gut gefüllt sein. Deshalb mit Argusaugen darüber wachen, denn die Fellnase wird mehr trinken als bei kühleren Temperaturen. Und immer für Nachschub sorgen!
Falls Du unterwegs bist, solltest Du eine Wasserflasche mit dabei haben. Praktisch sind Hundetrinkflaschen mit ausklappbarem Napf.
2. Richtige Zeit
In der prallen Mittagssonne Gassi gehen? Keine gute Idee! Denn dann ist nicht nur die Temperatur am höchsten, auch der Asphalt brennt buchstäblich unter den Pfoten. Verlege deshalb die Spaziergänge in die kühleren Morgen- und Abendstunden. Diese können übrigens auch gerne mal etwas kürzer ausfallen als gewöhnlich. Deine Fellnase wird wahrscheinlich ohnehin keine große Lust haben.
Falls Du die Möglichkeit hast, gehe im Wald, schattigen Park oder am Wasser spazieren. Was auch hilft: Den Hund kurz mit Wasser abspritzen.
3. Baden gehen
Dein Hund ist eine Wasserratte? Perfekt! Dann wähle für den Gassigang doch eine Strecke mit einem Bach, Fluss oder See. Und wenn Dein Hund nur gaaanz vorsichtig, mit der Pfote auf Wassertuchfühlung geht, ist das auch o.k.
Bei Seen sollte man allerdings darauf achten, ob dieser mit Blaualgen, das sind Bakterien, befallen ist. Für Hunde mit einem schwachen Immunsystem (gilt auch für Menschen) kann das schnell gefährlich werden. Verräterisch sind grünliche oder blau-grünliche Schlierenteppiche.
Keine Wasserlandschaft in der Nähe? Dann spendierst Du Deiner Fellnase eben einen eigenen Pool! Auch darin lässt es sich wunderbar abkühlen.
4. Sport ist Mord!
Auch wenn Dein Racker sonst wie von der Tarantel gestochen mit seinen Hundekollegen über die Wiese fetzt, solltest Du dem Treiben Einhalt gebieten. Vielleicht merkt er im Eifer des Gefechts gar nicht, wie sehr ihn das eigentlich anstrengt. Auch neben dem Fahrrad-Herlaufen sollte bei Extremhitze tabu sein. Also es einfach mal einen Ticken gemächlicher angehen lassen. Die Zeit für ausgiebige Körperertüchtigungen kommt ja irgendwann wieder.
5. Richtig füttern
Kennt man von sich: Eine Riesenportion macht einen nicht nur satt, sondern auch richtig platt – und liegt wie Blei im Magen. Deshalb ist es viel besser, die Futterration auf mehrere kleine Portionen aufzuteilen.
6. Nachts lüften und Ventilatoren
Bei der größten Hitze die Fenster aufzureißen, bringt herzlich wenig. Deshalb am Tag die Fenster abdunkeln, zum Beispiel die Rollläden herunterlassen, und nachts lüften – am besten die Fenster die ganze Nacht über offenlassen. Frühaufsteher können auch am Morgen lüften. Ventilatoren sorgen ebenfalls für Abkühlung.
7. Kühlmatten
Hunde suchen sich oft ein kühles Plätzchen in der Wohnung. Stein- oder Fliesenböden sind hier besonders beliebt. Für Vierbeiner mit extrem dichtem Fell oder Hunden, die sehr viel hecheln, sind Kühlmatten eine feine Sache. Die mit Gel oder Wasser gefüllten Matten senken die Körpertemperatur um drei bis vier Grad. Welpen sollte man jedoch nicht unbeaufsichtigt machen, sie könnten die Matte in ihrem Spieltrieb beschädigen.
Alternativ geht auch ein nasses T-Shirt oder Handtuch. Aber Vorsicht bei Parkettböden und Laminat!
8. Kurzhaarfrisur
Gerade langhaarige Hunde haben es im Sommer besonders schwer. Kein Wunder, bei der Matte! Ein Besuch beim Hundefriseur ist deshalb zu empfehlen. Aber Achtung: Diese sind oft ratzfatz ausgebucht, denke deshalb rechtzeitig an einen Termin. Eine Komplettrasur sollte es dann aber auch nicht sein, denn das Fell dient zugleich als Sonnenschutz.
9. Nicht im Auto lassen!
Die Horrorgeschichten von qualvoll verendeten Hunden im Auto hört man jedes Jahr aufs Neue. Man sollte immer bedenken, die Metalldose heizt sich schneller auf als man schauen kann. Da reicht es oft auch nicht, das Fenster einen Spalt offen zu lassen. Zur Veranschaulichung: Herrschen draußen 34 Grad, sind es nach zehn Minuten im Auto bereits 41 Grad, nach einer halben Stunde 50 Grad und nach einer Stunde 60 Grad!!!
Gut zu wissen: Sieht man einen Hund im Auto, der sich in einer Notfallsituation befindet, darfst Du auch die Scheibe einschlagen. Wichtig: Du musst später belegen können, dass es sich um einen echten Notfall gehandelt hat. Dokumentiere deshalb alles ganz genau und suche Dir Zeugen.
10. SOS
Wenn Dein Hund die folgenden Symptome zeigt, hat er womöglich einen Hitzschlag. Dazu gehören: sehr starkes Hecheln, Apathie, Erbrechen, Durchfall, Gleichgewichtsstörungen, eine dunkle Zunge oder ein glasiger Blick.
Die erste Regel: Dein Hund muss sofort in den Schatten! Gib ihm anschließend Wasser zu trinken. Aber kein eiskaltes, denn dieses belastet den ohnehin schon geschwächten Organismus zusätzlich. Kühle Deinen Hund anschließend mit lauwarmem bzw. leicht kühlem Wasser ab.
Danach: den Tierarzt rufen – auch dann, wenn sich die Fellnase allem Anschein nach wieder vollkommen erholt hat.
11. Eiswürfel schlecken
Kleine Erfrischung gefällig? Aber hallo! Wie wäre es mit leckerem Fleischbrühe-Eiskonfekt? Fülle dazu Fleischbrühe in einen Eiswürfelbehälter. Alternativ geht auch mit Wasser verdünnter Joghurt. Du wirst sehen, Deine Fellnase kann gar nicht genug davon bekommen. Damit Du im Anschluss nicht die komplette Wohnung putzen musst, verlagere die Eis-Angelegenheit am besten nach draußen oder ins Bad.
Wir hoffen, mit diesen frischen Tipps wird der Sommer ein klein wenig entspannter!