Ernährung beim Arthrose-Hund: Diese Futtertipps entlasten die Gelenke

Ernährung beim Arthrose-Hund: Diese Futtertipps entlasten die Gelenke

Lesezeit ca. 4 Minuten
8. Sep 2025
Author
Gründer von Hundpur

Florian Keller

Bei Gelenkschmerzen denken viele zunächst an Schmerzmedikamente. Die Ernährung hingegen war bisher ein unterschätztes Bindeglied – dabei kann sie eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und die Beweglichkeit deines Hundes spielen. In diesem Artikel erfährst du, welche Lebensmittel du besser meiden solltest und welche Nährstoffe die Gelenkfunktion unterstützen können.

Warum Ernährung bei Arthrose so wichtig ist

Arthrose ist eine chronische Gelenkerkrankung, die häufig durch Entzündungsprozesse und Übergewicht verschlimmert wird. Genau hier kann die Ernährung einen wertvollen Beitrag leisten – denn sie beeinflusst zwei entscheidende Faktoren:

  • Ein gesundes Gewicht entlastet die Gelenke.

  • Bestimmte Nährstoffe können eine normale Gelenkfunktion unterstützen.

Eine falsche, unausgewogene Ernährung dagegen kann die Beschwerden begünstigen – und tut es häufig unbemerkt auch!

Kurz gesagt: Mit dem richtigen Futter verschwindet die Erkrankung zwar nicht von heute auf morgen, aber du kannst den Verlauf positiv beeinflussen – und damit auch das Wohlbefinden deines Hundes.

Die wichtigsten Nährstoffe im Überblick

Damit Gelenke lange beweglich bleiben, sind bestimmte Nährstoffe besonders wichtig. Man kann es sich vorstellen wie Öl im Motor – fehlt es, läuft alles holprig und verschleißt schneller.

Besonders relevant sind:

  • Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA): Werden in Studien mit positiven Effekten auf die Gelenkgesundheit in Verbindung gebracht.

  • Spirulina & Antioxidantien: Können helfen, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.

  • Glucosamin & Chondroitin: Werden traditionell eingesetzt, um die normale Knorpel- und Gelenkfunktion zu unterstützen.

Expertentipp:
Viele Hundebesitzer unterschätzen, welchen Einfluss gerade Omega-3-Fettsäuren auf die Gelenkgesundheit haben können. Schon vergleichsweise kleine Mengen werden in Studien mit positiven Effekten in Verbindung gebracht.

Diese Nährstoffe bilden das Fundament einer gelenkgerechten Ernährung – und können dabei helfen, andere Maßnahmen sinnvoll zu begleiten.

So wählst du das richtige Futter bei Arthrose

Beim Hundefutter lohnt sich ein genauer Blick auf die Zusammensetzung. Wichtig ist vor allem:

  • Getreidearm oder getreidefrei: Alternativen wie Kartoffeln oder Süßkartoffeln können besser verträglich sein.

  • Hochwertiges Eiweiß: Unterstützt den Muskelaufbau, der wiederum wichtig für die Stabilität der Gelenke ist.

  • Checkliste-Fokus: Fleisch sollte an erster Stelle der Zutatenliste stehen – bestenfalls ergänzt durch nährstoffreiche Innereien oder Pansen.

  • Alternative Proteinquellen: Lamm oder Ente können eine gute Wahl sein, wenn dein Hund empfindlich auf andere Eiweißquellen reagiert.

  • Exakt dosierte Zusätze: Gelenkpulver mit MSM, probiotische Ergänzungen oder Grünlippmuschel können begleitend sinnvoll sein – vorausgesetzt, sie sind in wirksamen Mengen enthalten.

So stellst du sicher, dass dein Hund wichtige Nährstoffe erhält, die ihn in seiner Beweglichkeit unterstützen.

Was Hunde mit Arthrose besser nicht fressen sollten

Neben der Frage „Was ist gut?“ gibt es auch ein paar klare „Finger weg!“-Kandidaten. Dazu zählen:

  • Stark verarbeitete Lebensmittel und Billigfutter voller Füllstoffe.

  • Kalorienreiche Snacks, die das Gewicht hochtreiben.

  • Zuckerhaltige Produkte (ja, auch Hundekekse können Zucker enthalten!).

Denn falsche Ernährung kann nicht nur die Fortschritte zunichtemachen – sie wirkt wie Öl ins Feuer gießen und befeuert Entzündungen zusätzlich. Wenn du diese Fallen vermeidest, reduzierst du das Risiko, dass die Beschwerden deines Hundes noch schlimmer werden.

Das kannst du sonst noch tun: zusätzliche praktische Alltagstipps

Ernährung ist das eine – aber der Alltag entscheidet, ob dein Hund davon wirklich profitiert. Hilfreich sind zum Beispiel:

  • Fütterungsmenge anpassen
    Lieber kleinere Portionen, dafür nährstoffreich. Eine zu große Futtermenge auf einmal belastet den Stoffwechsel und kann den Insulinspiegel unnötig in die Höhe treiben.

  • Leckerlis smart wählen
    Statt Kalorienbomben lieber getrocknetes Fleisch oder Gemüsesticks. Achte darauf, dass sie möglichst naturbelassen sind und keine versteckten Zucker enthalten.

  • Kombination Bewegung + Ernährung
    Schonende Spaziergänge und Schwimmen entlasten die Gelenke zusätzlich. Wichtig ist, dass die Bewegung regelmäßig stattfindet, aber nie bis zur Erschöpfung führt – Gelenke profitieren von Konstanz, nicht von Höchstleistungen.

So machst du aus einem guten Ernährungsplan eine ganzheitliche Unterstützung im Alltag.

Fazit: Ernährung bleibt ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Arthrose

Die richtige Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren, um die Gelenkfunktion von Hunden mit Arthrose zu unterstützen. Wer konsequent auf hochwertige, gelenkschonende Fütterung achtet, kann seinem Vierbeiner mehr Lebensqualität schenken – unabhängig vom Alter.

Quellen

  • Meyer, H. & Zentek, J. (2010): Ernährung des Hundes. Enke Verlag.

  • Hand, M. S. et al. (2010): Small Animal Clinical Nutrition. Mark Morris Institute.

  • National Research Council (2006): Nutrient Requirements of Dogs and Cats. National Academies Press.

  • Blumenthal, S. (2018): Ernährung und Gelenkgesundheit beim Hund. Tiermedizinische Fachzeitschrift.

  • Diverse aktuelle Studien zu Omega-3-Fettsäuren und Gelenkgesundheit bei Hunden (z. B. Journal of Veterinary Internal Medicine, 2016–2022).